Hammer ist nicht gleich Hammer

Viele Menschen besitzen zu Hause lediglich eine Art von Hammer, welchen sie verwenden um kleine Nägel auf die Rückseite von Ikea Schränken zu hauen oder einen Nagel für ein Bild in die Wand zu schlagen. Wer selber aktiv Heimwerkt kennt natürlich sehr viel mehr, wie z.B. den Gummihammer, welcher anstelle eines eisernen Hammerkopfes einen aus Hartgummi besitzt, der wird vor allem zum festklopfen von Dingen verwendet.

Allerdings verfügen Profis und viele Berufsgruppen über Spezialwerkzeuge von denen viele Leute noch nie gehört haben. Um hier mehr Licht ins das Dunkle zu bringen, zeigt dieser Artikel einige „ungesehene“ Werkzeuge auf.

Das Gipserbeil für Maurer

Bei dem Gipserbeil kann man sich schon fast wieder streiten ob es eigentlich ein Beil ist oder ein Hammer, zusätzlich weißt es noch große Ähnlichkeit zum Maurerhammer auf. Einige Leser kennen es vielleicht daher unter der Bezeichnung Lattbeil besser. Die Aufgabe dieses Werkzeuges ist es Steine (etwa Ziegelsteine) in eine passende Form zu hauen oder Wände zu entputzen. Natürlich lassen sich damit noch weitere Tätigkeiten ausführen, die Hammerform macht z. B. das Bearbeiten von Leichtbeton einfach.

Der Hammer verfügt außer über den notwendigen Hammerkopf über eine Seite mit integriertem Axtblatt. Ein Maurerhammer unterscheidet sich insofern als, dass die Schneide waagerecht zum Hammerkopf steht, dadurch kann den Hammer gut zwischen Seine treiben (in die Ritzen), aber den Hammer nicht als Beil verwenden. Das Beil ist jedoch nicht sehr scharf, denn das könnte das Arbeitsmaterial zerstören. Zusätzlich besitzt diese Art von Hammer eine Kerbe für Nägel, damit wird es zum echten Multitool. Der Handwerker kann diese über Nagelköpfe führen die hervorstehen und durch leichtes Ruckeln den Nagel sicher entfernen.

Das Beil erleichtert die Arbeit mit Gips sehr, durch das Blatt kann der Gipser den Hammer leicht in eine Gipswand schlagen und ein Stück flach abtrennen, damit die Stücke eine ordentliche Größe besitzen und der Arbeitsaufwand verringert wird, ist das Axtblatt relativ lang. Das könnte z. B. ein Maurerhammer oder Zimmermannshammer nicht leisten. Dafür haben diese andere Vorteile, wie das einfache bewegen von schweren Holzbrettern, in diese kann der Dorn des Zimmermannshammer leicht getrieben werden, jedes Werkzeug dient einen bestimmten Zweck und ist dafür speziell konzipiert.

Hammer für Schieferabbau

Wer mit Schiefer arbeitet, sollte zu einem sogenannten Schieferhammer greifen. Dieses Werkzeug wurde auf dafür konzipiert möglichst flache und große Schieferplatten aus dem Verbund zu lösen ohne sie zu zerbrechen. Von daher wundert es nicht das der Schieferhammer verwandt ist mit dem Fliesenlegerhammer – einen Spitzhammer, der, wie der Name sagt, häufig bei Fliesenlegern zum Einsatz kommt. In der Vergangenheit nutzen auch Dachdecker den Schieferhammer, mit ihm konnten Löcher für Nägel in Schiefer gehauen werden ohne das die Schieferplatten zerbrechen. Heute werden diese Platten maschinell bearbeitet wodurch die Dachdecker entlastet werden.

Schieferhämmer sind sehr leicht und wiegen meiste weniger als 500g, das ist praktisch, wenn man über die Dächer turnen muss und der Hammer wird weniger stark beschädigt, sollte er zu Boden fallen. Außerdem wird er häufig am Mann getragen – da ist ein hohes Gewicht störend.

Die Form des Schieferhammers ist besonders und wirkt fast wie eine Rune. Die Rückseite verläuft extrem Spitz zu und wirkt fast wie bei einem Eispickel, nur ist sie sehr flach und schmal. Die Spitze ist steht dabei ca. in einem 50 Grad Winkel zum Schaft. Um das Loch präzise zu hauen und ohne den Schiefer zu brechen, ist die Spitze wirklich spitz und scharf. In der amerikanischen und französischen Variante unterscheidet sich jeweils die Spitze etwas, die Amerikaner bevorzugen eine runde anstelle einer abgeflachten Fläche. Die Franzosen hingegen verwenden Schieferhämmer welche zwar auch flach sind jedoch wo jedoch die Spitz nicht gerade absteht, sondern einen Bogen beschreibt. Dadurch sieht der Hammer wie eine Pilzkappe aus.

Richtig abreißen mit dem Vorschlaghammer

Der Vorschlaghammer ist bekannt aus Film und Fernsehen und die Lieblingswaffe der ganzen schweren Jungs, sein Gewicht beträgt immer mehrere Kilogramm. Er kommt der Hammeroriginalform sehr nahe, ist jedoch extrem groß dimensioniert. Der Hammerkopf ist zumeist gerade, wodurch er wie ein gedrucktes T aussieht, es gibt auch zylinderförmige Variationen. Weil er so viel wiegt und der Schaft so lang ist, wird er zweihändig benutzt. Das ergibt auch Sinn, den mit beiden Händen kann stärker zugehauen werden und um die kinetische Energie (Wucht) geht es bei diesem Hammer.

Beliebte Einsatzorte für den Vorschlaghammer sind nicht nur Gebäude, wo sie Wände einreißen sollen, sondern auch Steinbrüche und Schmiede.

Die große Wucht des Hammers verteilt z. B. das Material beim Schmieden gleichmäßig in alle Richtungen, dazu trägt auch die große Fläche des Hammerkopfes bei. Es gibt viele weitere Bau und Handwerksanwendungen wo die immense Kraft des Hammers genutzt wird. Bei Vorschlaghämmern, geht es also eher um brachiale Gewalt, anstelle von Präzisionsarbeit.